Bankgebäude fast fertig: Imposant und nachhaltig

Evangelische Bank Umbau

28. Juli 2020 | Der Umbau der Zentrale der Evangelischen Bank kommt mit großen Schritten voran. Im Oktober sollen die ersten Mitarbeiter in ihre neuen Büros ziehen können. Die Baugerüste sind weitgehend entfernt, nach monatelanger Verhüllung ist auch das markante denkmalgeschützte Gebäude am Ständeplatz freigelegt worden. Der imposante Gebäudekomplex, saniert für rund 30 Millionen Euro, entfaltet nun seine Gesamtwirkung. Aus einigen reizvollen Elementen sticht ein Highlight besonders hervor.

„Der Baufortschritt ist gut erkennbar, trotz Coronakrise liegen wir gut im Zeitplan“, sagt Izabela Orth, Presseprecherin der Evangelischen Bank. Die ersten Mitarbeiter werden wohl – Stand jetzt – ihre neue Büros im Oktober 2020 beziehen können. Zurzeit sind diese noch in einem Ausweichgebäude, der ehemaligen Druckerei Schanze in der Kohlenstraße untergebracht.

Nicht ganz geräuschlos für Anlieger

Aus den Kreisen des Vereins Quartier Wilhelmsstraße, der die Interessen der Anlieger vertritt, sind deutliche Signale der Freude über das nahende Ende der Bauarbeiten zu vernehmen. Die Begleitumstände der Umbauarbeiten hätten den Anliegern und Geschäftsleuten über eine lange Zeit einiges abverlangt. Mit der veränderten Erreichbarkeit durch die dauerhafte Sperrung der Seidlerstraße und den zusätzlichen Baustellenverkehr in der Garde-du-Corps Straße hat beispielsweise das Parkhaus Wilhelmsstraße, das von vielen Quartiers-Besuchern angesteuert wird, einen deutlichen Umsatzrückrang zu verzeichnen.

Gleichwohl schätzt der Verein es sehr, dass die Evangelische Bank als wichtiger Partner an dieser Stelle mit einem solch vorbildlichen Engagement und der Philosophie des nachhaltigen Bauens in ihre Zentrale investiert hat.

Die Fünfziger Jahre leben wieder auf

Der imposante Gebäudekomplex, der den gesamten Block zwischen Fünffensterstraße und Seidlerstraße umfasst, ist 96 Meter lang, bis zu 32 Meter breit und mit sechs Vollgeschossen bis zu 26 Meter hoch. Die Nutzfläche von rund 11.000 Quadratmetern bietet Platz für bis zu 380 Mitarbeiter. Nach dem Rückbau des Baugerüsts an der Seite der Fünffensterstraße ist nun die freundlich helle Natursteinfassade sichtbar, die mit neuen Fenstern fast fertiggestellt ist.

Evangelische Bank Umbau

Der Baukörper am Ständeplatz, einst ein Arbeitsgerichtsgebäude, setzt nun mit schachbrettartigen Verzierungen unter den Fenstern attraktive visuelle Akzente. Prof. Alexander Reichel mit seinem gleichnamigen Architekturbüro aus Kassel (u.a. Kongresspalais-Anbau, 50er Jahre-Häuserzeile gegenüber Markthalle), ist zuständig für die Gesamtgestaltung der Kasseler Kirchbankzentrale. Er greift bei diesem denkmalgeschützten Bau sensibel die Fünfziger Jahre auf. Ein stilistisch gelungener Blickfang am Entree zum Quartier Wilhelmsstraße.

Verbindungsbau ist das Highlight des Bauwerks

Die Besonderheit bei dem gesamten Bauprojekt: Das alte Kirchbankgebäude wurde nicht abgerissen. Stattdessen ließ man als Basis ein Betonskelett stehen, mit den drei Untergeschossen, ehemaligen Treppenhäusern und den Grundmauern. Wie ein Mantel entstand ein neues Gebäude drumherum. Dieses wurde mit dem ehemaligen Gerichtsbau verbunden und verschmolz zu einem einzigen Bauwerk.

Der elf Meter hohe Verbindungsbau ist denn auch das unbestrittene Highlight. Er ist verglast und umrahmt von goldgelbem Sichtbeton. Das gläserne Foyer soll später auch als Halle für öffentliche Veranstaltungen verfügbar sein. Zudem ist der Einbau eines Raumes der Stille geplant. Zurzeit läuft der Innenausbau auf Hochtouren.

Evangelische Bank Umbau

Bankumbau in Kassel: Nachhaltig und energieeffizient

Nach Angaben der Evangelischen Bank habe dabei das Thema Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit eine große Rolle gespielt. „Die EB steht dafür, soziale, ökologische und ökonomische Aspekte ganzheitlich zusammenzuführen“, sagt Izabela Orth. „Dieser gelebte Anspruch spiegelt sich in der Neugestaltung des Hauptsitzes wider: Natursteinfassade, begrünter Innenhof, Ausstattung aus Holz und ein energieeffizientes Gesamtkonzept im Inneren – in Kombination mit
modernen, offenen Bürolandschaften.“ Demnach konnten 2.000 Tonnen an CO2-Emissionen durch die Nutzung der Bestandsstruktur vermieden werden. Das entspreche der CO2-Bindungsleistung von ca. 160.000 Buchen in einem Jahr. Der Neubau soll nach Fertigstellung von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) zertifiziert werden.

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