Karlskirche: Sanierungsarbeiten können nun beginnen
29. Jan 2018 | Wer sich in diesen Tagen wundert, bei der Karlskirche vor verschlossenen Türen zu stehen: Für das Gotteshaus steht eine Sanierung des Innenraums an. Der 50er-Jahre-Charakter soll dabei erhalten bleiben.
Sechzig Jahre nach ihrer feierlichen Wiedereinweihung soll bei der prächtigem Hugenottenkirche nun einiges erneuert werden. So sind Versorgungsleitungen und Toilettenräume nicht mehr auf dem neuesten Stand, ebenso die Heizungsanlage, die Beleuchtung und die Beschallungsanlage. Auch der Fußboden soll erneuert werden.
In dem Bauwerk, das seit mehr als 300 Jahren im Zentrum der Stadt, der einstigen Oberneustadt mit dem Hugenottenviertel, steht, ist folgendes konkret geplant: Neue Toiletten, die künftig behindertengerecht und im Eingangsbereich statt wie bisher im Keller liegen; neue Versorgungsleitungen; notwendige Wand- und Deckenarbeiten; eine neue Heizungsanlage sowie eine Küche mit einem neuen Gemeinderaum, durch eine Glaswand vom restlichen Kirchenraum abtrennbar. Ermöglicht werden soll dies, indem die beiden Treppen zur Empore etwas vorgezogen werden.
Ein Schwerpunkt wird die Erneuerung des Fußbodens sein, der stark abgenutzt und zudem zum Altar hin abschüssig ist. Grund dafür ist unterirdischer Bauschutt aus Kriegstagen. Im Zuge der Bauarbeiten soll der Boden zwecks Verbesserung der Bedingungen für Konzerte und Events begradigt werden. Unter der Kirche, die im Oktober 1943 im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstört wurde, könnte jedoch noch einiges zutage gefördert werden, dessen Bergung und weiterer Umgang womöglich den Kampfmittelräumdienst, Denkmalschützer, ja sogar Archäologen auf den Plan rufen könnte. „In früheren Jahrhunderten waren hier ja auch Menschen beerdigt worden“, erläutert Inge Böhle, Pfarrerin der zuständigen Evangelischen Kirchengemeinde Kassel-Mitte. Man sei gespannt auf die Auswertungen der Bodenuntersuchungen und Bohrungen, die teilweise bereits letzten Jahr begonnen hätten.
Spender können sich mit Ihrem Namen auf einem eigenen weißen Stein verewigen
Insgesamt 1,4 Millionen Euro sind für die Bauarbeiten, die sich auf den Innenraum richten, veranschlagt. Nach einem vorerst letzten Gottesdienst samt feierlicher Verabschiedung am Silvesterabend hat das markante Gotteshaus seine Türen nunmehr geschlossen. Der Innenraum ist inzwischen ausgeräumt, jetzt kann mit den Bauarbeiten gestartet werden. „Dieses Jahr muss die Kirche auf jeden Fall geschlossen bleiben“, sagt Böhle. „Ich hoffe, dass wir spätestens zu Ostern 2019 die Karlskirche in neuem Glanz erstrahlen lassen werden.“
Kirche wirbt um Spenden
Damit die Kirche künftig zeitgemäß Ihre Aufgaben als wertvoller Ort der Begegnung, Besinnung, Stille und Geborgenheit mit Gottesdiensten aber auch mit Konzerten und Ausstellungen bewerkstelligen kann, ist auch eine moderne Beschallungsanlage und auch ein neues Beleuchtungssytem geplant, um flexibles Licht für die verschiendenartigen Angebote in der Kirche zur Verfügung zu haben.
Für alle Maßnahmen, bei denen man sich auf das Wesentliche beschränkt habe, seien 1,1 Millionen Euro zusammentragen worden – durch die Zuschüsse der Landeskirche und des Stadtkirchenkreises sowie dem Verkauf des Gemeindehauses an der Friedrichstraße. Die Lücke von rund 300.000 Euro soll durch Spenden finanziert werden, für die der Kirchenvorstand nun bei den Bürgern wirbt. Spender können sich zudem mit Ihrem Namen auf einem eigenen weißen Stein verewigen, der anschließend sichtbar bleiben wird. Zahlreiche Spender sind dieser Idee bereits gefolgt.
Spenden:
Kirchengemeinde Kassel-Mitte/Karlskirche
IBAN: DE78 5205 0353 0000 0549 91
BIC: HELADEF1KAS
Stichwort: „Sanierung der Kirche“
Fotos: © Kirchengemeinde Kassel-Mitte