40-jähriges Jubiläum der Linear-Uhr
12. Juni 2017 | Seit nunmehr 40 Jahren steht das neun Meter hohe Kunstwerk am oberen Ende der Kasseler Wilhelmsstraße und begrüßt die Besucher des Quartiers Wilhelmsstraße mit insgesamt 39 Glühbirnen. Die „lichtkinetische Skulptur“ ist eine Uhr, die weder ein Ziffernblatt noch eine Digitalanzeige hat. Zum Jubiläum dieser ungewöhnlichen Uhr möchten wir Ihnen die Funktionsweise des Werks von Ingenieur und Künstler Peter Hertha näher bringen.
Die Linear-Uhr besteht aus drei senkrechten, lampenbesetzen Reihen zwischen drei Edelstahlsäulen, die jeweils um 120 Grad versetzt sind. So kann man die Uhrzeit von drei verschiedenen Perspektiven ablesen. Um die Elektronik sichtbar zu machen, ist das Gehäuse aus Plexiglas. Die Justierung erfolgt per Empfang eines Funksignals. Jede einzelne Lampensäule zeigt die Uhrzeit und ist für diese Aufgabe in drei Abschnitte eingeteilt (siehe Grafik):
Abschnitt 1:
Im ersten Abschnitt von oben befindet sich wie bei einer Digitaluhr der 10-Stunden Takt gefolgt von dem Stundentakt. Leuchtet also eine der oberen beiden Glühbirnen und 4 der unteren Glühbirnen im ersten Segment ist es 14 Uhr (10+4).
Abschnitt 2:
Der zweite Abschnitt (Mitte) für die Minutenanzeige, besteht aus 5 Glühbirnen, die den 10-Minuten Takt darstellen. Die 9 weiteren Glühbirnen sind die einzelnen Minuten. Leuchten also 4 obere und 7 untere Glühbirnen (40+7), sind es 47 Minuten.
Abschnitt 3:
Identisch ist auch der untere dritte Abschnitt für die Sekunden aufgebaut. Leuchten hier im oberen Abschnitt 3 Glühbirnen stellen sie 30 Sec. dar. Mit 5 leuchtenden Glühbirnen von unten werden es (30+5) 35 Sec. Das heißt insgesamt wäre es 14:47:35 Uhr.
Kommen Sie doch mal vorbei und versuchen Sie die Uhr, die den documenta-Besuchern 1977 erstmalig vorgestellt wurde, selbst zu lesen. Ein Abgleich mit Ihrer eigenen Uhr wird Ihnen immer verraten, ob Sie richtig gerechnet haben. Wir wünschen Ihnen dabei viel Spaß und eine schöne Zeit in unserem Quartier Wilhelmsstraße.
Foto oben: © Amelie Röhling
Grafik: © Janine Goritz
Foto unten: © Kettler Kommunikation